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1925 berief Oberbürgermeister Ludwig Landmann den Architekten Martin Elsaesser zum Stadtbaudirektor und künstlerischen Leiter des Hochbauamtes und den Architekten und Stadtplaner Ernst May zum Stadtbaurat der Stadt Frankfurt am Main. Unter Mays Leitung sollte das größte und ehrgeizigste Städtebauprojekt jener Zeit in Deutschland entwickelt und umgesetzt werden. In den folgenden Jahren entstanden nicht nur annähernd 12.000 Wohnungen für kleine und mittlere Einkommen, sondern auch zahlreiche Schulen, Kirchen, Gartenanlagen, Sozial- und Industriebauten im Stil der Neuen Sachlichkeit. Um die Bürokratie so klein wie möglich zu halten, erhielt May alle nötigen Befugnisse sich seine Mitarbeiter selbst auszusuchen. Fast 40 namhafte Architekten folgten seinem Ruf nach Frankfurt, darunter Adolf Meyer, Ferdinand Kramer, Leberecht Migge, Eugen Kaufmann, Margarete Lihotzky, Walter Gropius, Mart Stam und viele mehr. Die Weltwirtschaftskrise und der zunehmende politische Einfluss der NSDAP veranlassten May und einige seiner Mitstreiter bereits fünf Jahre später Frankfurt zu verlassen und einer Einladung in die Sowjetunion zu folgen. 1932 beendete auch Martin Elsaesser seinen Vertrag als Stadtbaudirektor in Frankfurt vorzeitig. Sie hinterließen nicht nur über 20 Siedlungen, sondern auch imposante Großbauten wie die Großmarkthalle oder das I.G. Farben-Haus.
Heute verfügt Frankfurt am Main neben Berlin über den größten Siedlungs-Baubestand im Stil der Neuen Sachlichkeit in Deutschland.